52
Die Highline-Saison ist mit dem Einzug des Winters schon seit längerer Zeit zu Ende gegangen. Die Entwicklung des Slacklinens im Allgemeinen aber auch speziell beim Highlinen war in diesem Jahr beeindruckend und das Niveau ist wieder enorm gestiegen. Der harte Kern der internationalen Highline-Szene war sehr aktiv und man hat sich gegenseitig zu Höchstleistungen angespornt. Wir haben eine Menge Highline-Projekte realisieren können und ich konnte mir auch dieses Jahr ein paar persönliche Highline-Träume erfüllen. Einige Projekte musste ich leider wegen ungünstigen Wetterbedingungen oder mangels Zeit auf ein anderes Jahr verschieben. Rückblickend war es eine intensive Zeit verbunden mit vielen Abenteuern und Erlebnissen, die ich nicht missen möchte.
Eine hoch gestecktes Ziel für 2010 war es, bis Ende Jahr mindestens 52 unterschiedliche Highlines full-man zu Begehen. Nachdem sich Andy Lewis dieses Ziel als erster gesteckt hatte, wurde daraus nicht nur ein Running Gag, sondern auch ein sportlicher Wettkampf unter ein paar aktiven Highliner. Ausser ihm hatte das bis zu diesem Jahr noch niemand geschafft. Wer schon einmal eine Highline aufgebaut hat kann sich vorstellen, wie viel Aufwand und Planung es benötigt, für jede Woche im Jahr eine Highline zu laufen. Der Nebeneffekt von diesem nicht ganz so ernst gemeinten Wettkampf war, dass ich in diesem Jahr sehr viel herumgereist bin, viele Leute kennen lernen und viel Erfahrung bei Highline-Aufbauten sammeln konnte. An dieser Stelle gratuliere ich allen, welche dieses Jahr ebenfalls die 52er-Marke knacken konnten :). Nach meinem Wissen sind das neben Andy Lewis (Kalifornien) noch Anatolij Maltsev (RU), Helmar Fasold (DE), Jan Galek (PL), Faith Dickey (Texas), Jordan Tybon (Washington), Mich Kemeter (AT) und Lukas Irmler (DE).
Insgesamt konnte ich Highlines in 8 verschiedenen Ländern begehen. Davon jeweils 12 in Deutschland, Österreich und der Schweiz. Daneben reiste ich nach Griechenland, Frankreich, Polen, Italien und Tschechien. 49 der Highlines in diesem Jahr haben wir neu etabliert. 17 habe ich erstbegangen. Die schönsten Spots für mich waren die «Nonnentanz Highline» und die Highline an der Spindel in Meteora (GR), sowie die «Highline to Hell» zwischen zwei Kirchtürmen in Lublin (PL).
Die aufwändigste Highline haben wir am Mönchsbüffel gespannt. Wir verbrachten 8 Tage in den Bergen, bis wir sie laufen konnten. Anfang Oktober stand ich dafür innerhalb einer Woche auf 9 verschiedenen Highlines in Österreich, Tschechien und Deutschland.
Von allen Highlines 2010 bin ich 49 mit einem Swami gelaufen. Auf Free-Solo-Begehungen habe ich (ausser bei DWS- und Midlines) verzichtet. Während dem ganzen Jahr hatte ich zwei ungewollte Leashfalls. Einmal auf der 64m langen «Kingline» mit einer neuen 6m Leash und ein zweites mal mit dem Swami, nachdem ich die Line bereits gefangen hatte und deshalb der Fangstoss glücklicherweise nicht allzu stark ausfiel.
Soviel zu meiner Highline-Statistik 2010. Für nächstes Jahr habe ich mir zum Ziel gesetzt, weniger Highlines zu spannen und mich dafür ein paar aufwändigere Projekte zu fokussieren. Ich freue mich schon auf neue Herausforderungen und Abenteuer im 2011 und wünsche allen ein gutes neues Jahr!
am 26. Dezember 2010 um 6:36 pm Uhr.
Na sag mal. 52 Highlines in einem Jahr? Kein Wunder warst du immer irgendwo unterwegs. Aber auf die Frederic Jonathan Highline, benannt nach deinem Göttikind (geboren am 19.04.2010) sind wir natürlich stolz. Frederic freut sich schon darauf, wenn sein Götti demnächst mit ihm herumtobt.
am 26. Dezember 2010 um 8:25 pm Uhr.
Genau genommen waren es sogar 56 Higlines :)
Ich freu mich schon darauf, wenn Frederic laufen und reden kann und wir zusammen etwas draussen unternehmen können.